Was sind eigentlich Zahnfleischtaschen?

Zum Schutz des Zahnes liegt das Zahnfleisch normalerweise eng am Zahn an. Bei gesunden Zähnen ist nur ein geringer Abstand zwischen Zahnfleischsaum und der Anheftungsstelle des Zahnfleischs an die Zahnoberfläche. Dieser sogenannte Sulcus ist in der Regel zwischen einem halben und zwei Millimetern tief. Wenn sich diese Tiefe vergrößert, sprechen Zahnärzte von einer Zahnfleischtasche. Diese entsteht, wenn sich das Zahnfleisch entzündet und ist somit ein Hinweis auf eine Erkrankung des Zahnhalteapparates. Regelmäßige Mundhygiene ist Voraussetzung für gesundes Zahnfleisch und gesunde Zähne. Werden sie nicht jeden Tag gründlich geputzt und Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt versäumt, können Bakterien ungehindert Schaden anrichten.

Wie misst der Zahnarzt die Taschen?

In der Zahnarztpraxis ermittelt der Zahnarzt mit einer speziellen Sonde die Taschentiefe. Um zu untersuchen wie stark das Gewebe bereits geschädigt ist, sollte an mindestens sechs Stellen pro Zahn gemessen werden. Ganz vorsichtig drückt der Zahnarzt die Sonde in die Zahnfleischfurche hinein. Wenn entzündliche Veränderungen auftreten, müssen diese behandelt werden. In der Regel prüft der Zahnarzt auch, ob der Zahnfleischrand erkrankt ist.

Geeignete Therapie einleiten

Liegen Anzeichen für entzündliche Prozesse in den Zahnfleischtaschen vor, müssen Röntgenaufnahmen der betroffenen Areale gemacht werden, um die Situation besser einschätzen und bewerten zu können. Erst danach kann der Zahnarzt sicher sagen, wie weit beispielsweise die Entzündung fortgeschritten ist. Zudem kann der Zahnarzt so besser die erforderliche Therapie einleiten. Zunächst wird eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt, um Bakterien und Ablagerungen zu entfernen. Außerdem reinigt der Zahnarzt die Zahnfleischtaschen mit sogenannten Scalern (Handinstrument mit Haken). Ziel dieser Parodontalbehandlung ist die Erhaltung des Zahnhalteapparates. Weitere Entzündungen gilt es zu vermeiden und die Vergrößerung bestehender Zahnfleischtaschen zu stoppen. In einigen Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotikum nötig sein. Wichtig ist es in jeden Fall, an die Nachsorge zu denken und auf eine gründliche und gewissenhafte Mundhygiene zu achten. Zudem sollten die regelmäßigen Kontrolltermine in der Praxis unbedingt eingehalten werden.

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